Berlin
Land Berlin
Landesflagge |
Landeswappen |
 |
|
(Details) |
(Details) |
Basisdaten |
Fläche: |
891,85 km² (14.) |
Einwohner: |
3.410.147 [1] (8.) (30. September 2007) |
Bevölkerungsdichte: |
3.820 Einw. je km² (1.) als Bundesland, (2.) als Stadt |
BIP: |
80,3 Mrd. € (2006) |
Höhe: |
34–115 m |
Geographische Lage: |
52° 31′ N, 13° 25′ O Koordinaten: 52° 31′ N, 13° 25′ O |
Zeitzone: |
Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
UTC+1 |
Postleitzahlen: |
10001–14199 |
Vorwahl: |
030 |
Kfz-Kennzeichen: |
B |
Gemeindeschlüssel: |
11 0 00 000 |
ISO 3166-2: |
DE-BE |
UN/LOCODE: |
DE BER |
Website: |
www.berlin.de |
Politik |
Reg. Bürgermeister: |
Klaus Wowereit (SPD) |
Reg. Parteien: |
SPD/Die Linke |
Sitzverteilung im
Abgeordnetenhaus
(149 Sitze): |
SPD 53
CDU 37
Die Linke 23
Bündnis 90/Die Grünen 23
FDP 13 |
Nächster Wahltermin: |
2011 |
Stadtgliederung: |
12 Bezirke, 95 Ortsteile |
Stimmen im Bundesrat: |
4 |
Schulden: |
17.940 € pro Einwohner |
Schulden gesamt: |
61,0 Mrd. € (2007) |
Ausländeranteil: |
13,9 % (Juni 2007) |
Arbeitslosenquote: |
14,2 % (Dezember 2007) |

Zentrum Berlins, Blick von der Siegessäule Richtung Osten |
Berlin ist Bundeshauptstadt und Regierungssitz Deutschlands. Als Stadtstaat ist Berlin ein eigenständiges Land und bildet das Zentrum der Metropolregion Berlin/Brandenburg. Berlin ist mit 3,4 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt Deutschlands und nach Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Europäischen Union.
Berlin wurde während seiner Geschichte mehrfach Hauptstadt deutscher Staaten wie die des Markgrafentums/Kurfürstentums Brandenburg, des Königreichs Preußen, des Deutschen Reiches oder der DDR (nur der Ostteil der Stadt). Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 ist Berlin gesamtdeutsche Hauptstadt.
Berlin ist ein bedeutendes Zentrum der Politik, Medien, Kultur und Wissenschaft in Europa.[2] Die Metropole ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und eine der meistbesuchten Städte des Kontinents. Herausragende Institutionen wie die Universitäten, Forschungseinrichtungen, Theater und Museen genießen internationale Anerkennung. Die Stadt ist Anziehungspunkt für Kunst- und Kulturschaffende aus aller Welt.[3] Berlins historisches Vermächtnis, Nachtleben, und vielfältige Architektur sind über die Grenzen hinaus bekannt.[4]
Geographie
Lage des Landes Berlin in Deutschland
Die genaue geographische Lage des Berliner Rathauses: 52° 31′ 6″ nördlicher Breite, 13° 24′ 30″ östlicher Länge. Die größte Ausdehnung in Ost-West-Richtung beträgt etwa 45 km, die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung etwa 38 km. Die Stadtgebietsfläche beträgt etwa 892 km². Berlin ist gänzlich vom Land Brandenburg umgeben und liegt im Osten Deutschlands, etwa 70 km westlich der Grenze zu Polen. Die Stadt ist einer der Verdichtungsräume Deutschlands.
Das Zentrum Berlins befindet sich in glazial geprägter Landschaft im Warschau-Berliner Urstromtal zwischen den Hochebenen des Barnim und des Teltow. Die Landschaft Berlins wurde im Eiszeitalter während der jüngsten Vereisungsphase, der Weichseleiszeit, angelegt. Vor etwa 20.000 Jahren war das Gebiet Berlins noch vom mehrere 100 Meter mächtigen skandinavischen Inlandeis bedeckt. Beim Rückschmelzen des Gletschers entstand vor etwa 18.000 Jahren das Berliner Urstromtal.
Das historische Zentrum Berlins liegt an der schmalsten und damit verkehrsgünstigsten Stelle des Urstromtals, welches von der Spree in Ost-West-Richtung durchflossen wird. Im westlichsten Bezirk Spandau mündet die Spree in die Havel, die den Westen Berlins in Nord-Süd-Richtung durchfließt. Der Flusslauf der Havel, eigentlich eine Glaziale Rinne, ähnelt dabei oft einer Seenlandschaft, die größten Ausbuchtungen bilden der Tegeler See und der Große Wannsee.
Klimadiagramm von Berlin-Dahlem
Wesentliche Gebiete des heutigen Berlins liegen außerhalb des Berliner Urstromtales auf den beiden Hochflächen Barnim und Teltow, die nördlich und südlich an das Urstromtal angrenzen. Sie werden meist von Grundmoränen eingenommen. Der Bezirk Spandau liegt sowohl innerhalb des Berliner Urstromtals als auch auf der vor allem westlich von Berlin gelegenen Nauener Platte.
Die höchsten Erhebungen Berlins sind als höchste natürliche Bodenerhebung der Große Müggelberg (115,4 m ü. NN) im Bezirk Treptow-Köpenick, der aus Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs künstlich aufgeschüttete Teufelsberg (114,7 m) im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und die Ahrensfelder Berge (112,1 m) im Landschaftspark Wuhletal im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die tiefsten Bereiche Berlins sind die Havelseen im Westen. Sie liegen 32 m über NN.
→ Siehe auch: Liste der Erhebungen in Berlin, Berliner Statistiken
Klima
Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Berlin-Dahlem beträgt 8,9 °C und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 581 mm. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich 18,5 beziehungsweise 17,7 °C und die kältesten Januar und Februar mit −0,6 beziehungsweise −0,3 °C im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 70 mm, der geringste im März mit durchschnittlich 31 mm.
Stadtgliederung
Berlin besteht aus 12 Bezirken, die ihrerseits in insgesamt 95 Ortsteile unterteilt sind. Die Ortsteile sind für die Verwaltungsgliederung ohne Bedeutung, spielen aber im alltäglichen Sprachgebrauch eine größere Rolle, da sie im Gegensatz zu den Bezirken historisch gewachsene Stadtteile darstellen. Im Gebietsreformgesetz vom 10. Juni 1998 ist die Zahl der Bezirke zum 1. Januar 2001 von 23 auf 12 reduziert worden. West-Berlin war zuletzt in 12 Bezirke, Ost-Berlin zuletzt in 11 Stadtbezirke unterteilt.
Bezirk |
Einwohner[1]
30. September 2007 |
Fläche
in km² |
 |
Charlottenburg-Wilmersdorf |
316.198 |
64,72 |
Friedrichshain-Kreuzberg |
267.263 |
20,16 |
Lichtenberg |
257.539 |
52,29 |
Marzahn-Hellersdorf |
249.531 |
61,74 |
Mitte |
327.494 |
39,47 |
Neukölln |
305.979 |
44,93 |
Pankow |
362.051 |
103,01 |
Reinickendorf |
241.900 |
89,46 |
Spandau |
223.768 |
91,91 |
Steglitz-Zehlendorf |
289.417 |
102,50 |
Tempelhof-Schöneberg |
331.905 |
53,09 |
Treptow-Köpenick |
237.102 |
168,42 |
→ Siehe auch: Liste der Bezirke und Ortsteile Berlins
Nachbarstädte und -gemeinden
Das Umland Berlins ist geprägt durch die Brandenburger Fluss- und Seenlandschaft (
Havel bei Werder).
Berlin ist vollständig vom Land Brandenburg umschlossen und grenzt dabei an acht Landkreise und eine kreisfreie Stadt mit den folgenden sieben Städten und 20 Landgemeinden (im Uhrzeigersinn, im Nordosten beginnend):
- Landkreis Barnim: Wandlitz, Panketal, Ahrensfelde,
- Landkreis Märkisch-Oderland: Hoppegarten, Neuenhagen bei Berlin,
- Landkreis Oder-Spree: Schöneiche bei Berlin, Woltersdorf, Erkner (Stadt), Gosen-Neu Zittau,
- Landkreis Dahme-Spreewald: Königs Wusterhausen (Stadt), Zeuthen, Eichwalde, Schulzendorf, Schönefeld,
- Landkreis Teltow-Fläming: Blankenfelde-Mahlow, Großbeeren,
- Landkreis Potsdam-Mittelmark: Teltow (Stadt), Kleinmachnow, Stahnsdorf,
- Potsdam (kreisfreie Stadt),
- Landkreis Havelland: Dallgow-Döberitz, Falkensee (Stadt), Schönwalde-Glien,
- Landkreis Oberhavel: Hennigsdorf (Stadt), Hohen Neuendorf (Stadt), Mühlenbecker Land, Glienicke/Nordbahn.
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte Berlins
Gründung und Mittelalter
Die Stadt Cölln, Teil der Doppelstadt Berlin-Cölln (auf der Spreeinsel gelegen), wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt, 1244 folgte dann die Erwähnung Berlins, welches sich auf dem nördlichen Ufer der Spree befand. Die beiden Städte bekamen 1307 ein gemeinsames Rathaus. Der Name Berlin hat nichts mit dem Bären im heutigen Stadtwappen zu tun. Er geht vermutlich auf die slawische Silbe berl (Sumpf) zurück.
1415 wurde Friedrich I. Kurfürst der Mark Brandenburg und blieb dies bis 1440. Mitglieder der Familie Hohenzollern regierten bis 1918 in Berlin, erst als Markgrafen von Brandenburg, dann als Könige von Preußen und schließlich als deutsche Kaiser. Die Einwohner von Berlin haben diese Veränderungen nicht immer begrüßt.
1448 revoltierten sie im „Berliner Unwillen“ gegen den Schlossneubau des Kurfürsten Friedrich II. Eisenzahn. Dieser Protest war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, und die Bevölkerung büßte viele ihrer politischen und ökonomischen Freiheiten ein. 1451 wurde Berlin Residenzstadt der brandenburgischen Markgrafen und Kurfürsten und musste seinen Status als freie Hansestadt aufgeben.
Frühe Neuzeit
Plan Berlins von Abraham Guibert Dusableau (1737, nicht genordet)
Der Dreißigjährige Krieg zwischen 1618 und 1648 hatte für Berlin verheerende Folgen: ein Drittel der Häuser wurde beschädigt, die Bevölkerungszahl halbierte sich. Friedrich Wilhelm, bekannt als der Große Kurfürst, übernahm 1640 die Regierungsgeschäfte von seinem Vater. Er begann eine Politik der Immigration und der religiösen Toleranz. Vom darauffolgenden Jahr an kam es zur Gründung der Vorstädte Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt.
1671 wurde 50 jüdischen Familien aus Österreich ein Zuhause in Berlin gegeben. Mit dem Edikt von Potsdam 1685 lud Friedrich Wilhelm die französischen Hugenotten nach Brandenburg ein. Über 15.000 Franzosen kamen, von denen sich 6.000 in Berlin niederließen. Um 1700 waren 20 Prozent der Berliner Einwohner Franzosen, und ihr kultureller Einfluss war groß. Viele Einwanderer kamen außerdem aus Böhmen, Polen und Salzburg.
Preußen und das Deutsche Reich
1701 erlangte Berlin durch die Krönung Friedrich I. zum König in Preußen den Status der Hauptstadt. Zum 1. Januar 1710 erfolgte die Vereinigung der Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt zur Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin. Aber schon bald entstanden neue Vorstädte, die Berlin vergrößerten.
1861 kam es zur Eingemeindung von Wedding und Moabit sowie der Tempelhofer, der Schöneberger, der Spandauer und weiterer Vorstädte.
1871 wurde Berlin Hauptstadt des neu gegründeten Deutschen Reiches.
Weimarer Republik und Nationalsozialismus
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde 1918 in Berlin die Republik ausgerufen. 1920 folgte mit dem Groß-Berlin-Gesetz erneut eine umfassende Eingemeindung mehrerer Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke rund um Berlin. Die Hauptstadt hatte damit rund vier Millionen Einwohner.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde Berlin die Hauptstadt des Dritten Reiches. Die Nazis nutzten die 1936 in Berlin stattfindenden Olympischen Sommerspiele für Propagandazwecke. Nach den Plänen der NS sollte Berlin in die „Welthauptstadt Germania“ mit gigantomanischen architektonischen Konzepten nach römischem Vorbild umgewandelt werden.
Die Nationalsozialisten zerstörten Berlins jüdische Gemeinde, die vor 1933 rund 160.000 Mitglieder zählte. Nach den Novemberpogromen von 1938 wurden tausende Berliner Juden im nahe gelegenen Konzentrationslager Sachsenhausen eingesperrt. Abgesehen von einigen wenigen Juden, die mit nichtjüdischen Deutschen verheiratet waren, mussten die letzten Berliner Juden ab Februar 1943 während mehrerer Wochen zum Bahnhof Grunewald marschieren, um in Viehwaggons in Vernichtungslager wie Auschwitz deportiert zu werden.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile Berlins durch Bomben und durch den Häuserkampf zerstört.
ιηѕgєѕαмт ωαяєη ѕ¢нση 16246 Besucher (40206 Hits) нιєя !